Einen geliebten Menschen zu verlieren ist nie leicht. Besonders in dieser Zeit, wo sich alles nur um Covid 19 dreht und man sich jeden Tag fragen muss, ob man Abschied nehmen darf und mit wie vielen Menschen dieses möglich ist. Wir nahmen Abschied mit weniger als 20 Personen von meinem Großvater, der im Alter von 89 Jahren verstorben ist. Zur Trauerfeier habe ich mit meiner Schwester zusammen für alle Trauergäste eine kleine Taschentuchbox gebastelt.
Da ich selbst in der gleichen Woche vorher am Handgelenk operiert wurde, war ich sehr froh, dass meine Schwester sich angeboten hat mir zu helfen und die Big Shot zu bedienen.
Alles zuschneiden und bestempeln, kleben und wieder von vorne. So haben wir für 18 Boxen gut 8 Stunden bis in die Nacht hinein gearbeitet. Aber … es ist die beste Ablenkung, wenn man zusammen etwas Handwerkliches macht und nebenbei noch in Erinnerungen schwelgt und füreinander da ist.
Ich muss ja sagen, dass es mir echt schwer gefallen ist diese Box zu gestalten. Es war mein Thema für ein PDF Buch, wo sich über 100 Menschen dran beteiligt haben. Aber als mein Opa dann ins Krankenhaus kam, war es nicht schwer. Bis dato dachte ich, man sendet Beileidsgrüße an andere Menschen, die jemanden verloren haben. Aber dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Auch innerhalb der Familie wird getrauert. Man umarmt sich und leidet gemeinsam. Daher meine Wahl zu dem Spruch „Wir schaffen das zusammen“.
Diese Boxen lagen gefüllt am Eingang des Bestattungsinstitutes aus, sodass sich jeder nach dem Eintragen in die Liste (natürlich wegen Corona), ein ganzes Paket Taschentücher nehmen konnte. Ich für meinen Teil habe auch fast das ganze Paket gebraucht. Es war eine schöne Feier mit vielen Tränen
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